Seit ich vor ein paar Jahren im Winter einige Tage auf Island verbrachte, zieht es mich immer wieder in den kalten Norden Europas. Besonders die Landschaft und die Ruhe haben es mir angetan. Ich war deshalb seitdem schon mehrere Male im Winter in verschiedensten nordeuropäischen Ländern und bin immer wieder aufs neue begeistert.
Finnland hatte ich bisher noch nicht geschafft und als ich im Sommer während eines Friseurtermins 😀 in einem Magazin blätterte und plötzlich einen Bericht über den finnischen Norden darin entdeckte, war das für mich der finale Anstoß noch vor Weihnachten 2017 nach Lappland fliegen zu wollen.
Wo genau war ich eigentlich?
Zugegebenermaßen war es etwas schwierig einen geeigneten Flug zu finden, da diese oft mit langen Umstiegzeiten verbunden waren. Letztendlich fand ich jedoch direkt über Finnair noch einen zeitlich guten und für mich preislich akzeptablen Flug von München nach Rovaniemi, der Hauptstadt Lapplands.
Die Bezeichnung “Winter Wonderland” trifft es wohl perfekt, wenn man die fluffig verschneiten Wälder beschreiben soll. Eigentlich sollte es zu dieser Jahreszeit so aussehen: Eisige Temperaturen, dicke Eisschichten und nur mäßig Schnee. Während unseres Aufenthaltes sieht es jedoch anders aus. Temperaturen knapp unter 0°C und der Schnee liegt teilweise kniehoch. Angekommen, geraten wir gleich in einen heftigen Schneesturm und auch während unseres 4-tägigen Aufenthaltes schneit es immer wieder intensiv.
Die Stadt Rovaniemi ist klein und Besorgungen sind fußläufig zu erledigen. Immer wieder läuft man an menschenhohen, vom Winterdienst zusammengeschaufelten Schneebergen vorbei und an der Flusspromenade wird dank des vielen Schnees eine Schneemauer gebaut. Direkt am Polarkreis gelegen, sind zudem kurze Tageslichtzeiten von bis maximal 4 Stunden im Dezember in den Tagesablauf einzuplanen.
Wie kommt man dort herum?
Vom und zum Flughafen in Rovaniemi fahren Busse regelmäßig, ansonsten sind öffentliche Verbindungen aber etwas mäßig vorhanden. Möchte man individuell herumreisen und sich unabhängig von verschiedenen Reisanbietern bewegen können, bucht man für die Zeit am besten ein Mietauto, muss sich aber bewusst sein, auf eventuell nicht einfache Straßenverhältnisse aufgrund der Wetterlage zu treffen. Wir entscheiden uns aufgrund der Kürze des Aufenthaltes dieses mal im Umkreis der Stadt zu bleiben und mieten daher kein Auto.
Was kann man dort alles machen?
Jetzt in der Wintersaison dreht sich sehr vieles um Outdooraktivitäten im Schnee: Rentier- oder Husky-Schlitten fahren, Winterwanderungen mit Schneeschuhen, Eisfischen, Snowmobiling, Nordlichter “jagen” und Langlaufen. Für alle die es etwas weniger sportlich mögen und die sich gerne drinnen im Warmen aufhalten sind auch Museumsbesuche – wie beispielsweise das Arktikum, Saunieren oder eine Fahrt ins Santa Claus Village möglich.
Alle die meinen Blog jedoch bereits etwas länger verfolgen wissen, ich mag es draußen im Freien zu sein und neues zu entdecken und genau das war auch mit einer der Gründe warum ich mich für eine Reise nach Lappland entschieden habe.
Meine Lappland-Outdoor-Highlights im Winter:
- Langlaufen in Ounasvaara: Busverbindungen in das kleine Skigebiet gibt es wochentags relativ regelmäßig aber auch ein etwas ausgedehnter Spaziergang ist von Rovaniemi in das ca. 4 km entfernte Ounasvaara möglich. Am frühen Nachmittag angekommen, leihen wir uns vor Ort die benötigte Ausrüstung – Stöcke, Schuhe und Ski und sehen damit gleich sehr sportlich aus. Stirnband aufgesetzt, rein in die Schlaufen der Stöcke und los geht’s. Die Loipe startet direkt hinter dem Verleih und verläuft idyllisch im verschneiten Wald. Da es relativ früh dunkel wird laufen wir auch noch etwas in der Abenddämmerung, der sogenannten “Blue Hour”. Alles aber kein Problem, da die Loipe beleuchtet ist.
- Am zweiten Tag entscheiden wir uns eine Rentierfarm etwas außerhalb von Rovaniemi zu besuchen. Wir gehen zu Fuß und stapfen ca. 1,5h durch die verschneite Winterlandschaft. An der Rentierfarm angekommen, erwartet uns ein hübsches Holzhüttendorf wie aus dem Bilderbuch. Leider haben wir aber kein Glück, da die Besitzer der Farm eine Reisegruppe erwarten, gibt es keine Möglichkeit für uns die Rentiere zu sehen. Mein Tipp also: in jedem Fall vorab klären ob ein Besuch möglich ist.
- Als ich vor Antritt der Reise vorab schon ein wenig im Internet nach “Things to do” in Lappland gesucht habe, stieß ich sehr oft auf Schneemobil fahren. Auch vor Ort hatte quasi jeder Tourenanbieter unterschiedlichste Varianten davon im Programm. Obwohl ich sonst definitiv die Stille und Ruhe der Natur genieße, war Schneemobil fahren auf meiner “Lappland To Do Liste” ganz oben. Wo sonst – wenn nicht dort, kommt man so einfach dazu das Fahren mit dem Motorschlitten auszuprobieren.Wir entschieden uns für eine Schneemobil-Nordlicht-Kombi-Tour, bei der man nicht nur lernt das Schneemobil zu lenken, sondern man gleichzeitig auch die Chance hat Nordlichter zu sehen. Außerdem fand ich die Vorstellung bei Nacht durch die verschneite Wildnis Finnlands zu fahren besonders reizvoll. In dicke Schneeanzüge gepackt ging es abends los in den Wald. Nordlichter gab es in dieser Nacht zwar leider keine, aber dafür jede Menge Spaß beim Cruisen im Schnee. Einen schönen Abschluss fand der Abend zudem am Lagerfeuer draußen im Schnee mit heißem Blaubeersaft und gegrillten Würstchen.
- Ich glaube das Schneeschuhwandern war mein persönliches Highlight unseres Aufenthaltes. Wir hatten das Glück mit Feelapland durch Zufall auf einen Anbieter zu stoßen, der nicht nur einen Bären im Logo hat <3 und mir somit vor Beginn der Tour schon mal sehr sympathisch war, sondern auch individuelle Erlebnisse in kleinem und persönlichen Rahmen anbietet. Obwohl wir uns sehr kurzfristig für die Schneeschuhtour entschieden, war Feelapland dennoch super flexibel. Nur zu dritt (der Guide, meine Begleitung und ich) verbrachten wir ein paar wunderschöne Stunden in der finnischen Winterlandschaft. Absolute Stille, fernab von Zivilisation, nur das Knirschen des Schnees unter unseren (großen) Füßen, interessante Geschichten von unserem Guide über die finnische Vegetation und eine atemberaubende Aussicht am Ende unserer Wanderung – dieser Nachmittag war genauso wie ich ihn mir gewünscht und erhofft hatte – wirklich empfehlenswert!
Wo schläft und isst man in Rovaniemi?
- Untergebracht waren wir im Café & Hostel Koti – ein modern, gemütlich-skandinavisch eingerichtetes Hostel. Wählen kann man dort zwischen Mehrbettzimmern und Privatzimmern. Absoluter Pluspunkt: genügend Gemeinschaftsbäder/Duschen/Toiletten und alles sehr sauber 🙂
Im Haus gibt es zudem eine Sauna, die man zu definierten Zeiten nutzen kann und im Erdgeschoß integrierten Café kann man täglich lecker frühstücken. - Gut essen kann man abends im Café 21. Neben leckeren pikanten Waffeln gibt es dort eine sehr empfehlenswerte Lachssuppe, von der ich auf jeden Fall auch die größere Portion vertragen hätte, so lecker war sie.
- Wer gerne schick zu Abend isst, dem kann ich das Roka Street Bistro empfehlen, wobei der Name hier nicht zwingend Programm ist, da man hier auf eine durchaus große und vielseitige Speisekarte trifft. Zwar gibt es im Roka auch ein Street Food Menü (lecker sind z.B. die Roka ‘Wiches’ – vergleichbar mit einer Art Kebab mit verschieden auswählbaren Füllungen), jedoch hat das Roka auch noch eine Bistro Speisekarte mit finnischen Gerichten – ebenfalls toll, sehr fein abgeschmeckt und super ansprechend präsentiert! Um sicher zu gehen abends einen Platz zu bekommen am besten vorab reservieren!
Wart ihr schon mal in der Gegend? Was sind eure persönlichen Lappland-Highlights und was sollte man dort unbedingt machen? Ich freue mich auf eure Tipps!
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